Meine Erfahrungen mit Workation in Dänemark
In einer Welt, in der Flexibilität und Mobilität immer wichtiger werden, ist das Konzept der "Workation" auf dem Vormarsch. Schon oft habe ich von dem Wort gehört, aber was bedeutet es genau? Hier eine Definition von Personio, einem führenden Unternehmen im HR-Bereich:
Das Schachtelwort "Workation" ist aus den beiden englischen Begriffen "work" und "vacation" entstanden und drückt die aktive Kombination von Arbeit und Urlaub aus. In der Praxis versteht man unter Workation, dass der Arbeitsort an einen "schönen" Ort bzw. einen Urlaubsort verlegt wird.
Quelle: Personio SE & Co. KG, 13.08.2023
Da ich schulpflichtige Kinder habe, bieten sich die Sommerferien für einen ersten Test an. Wir sind leidenschaftliche Camper und große Skandinavien-Fans, also fiel die Wahl schnell auf einen vierwöchigen Dänemark-Trip. Mein Ziel war es, zwei Wochen produktiv zu arbeiten und zwei Wochen wohlverdientem Urlaub zu genießen.
Nach dem das Reiseziel und die Route stand, habe ich mir Gedanken gemacht, was ich so vor Ort brauche, damit ich bestmöglich arbeiten kann. Gewisse Vorzüge (zwei Bildschirme), wollte ich natürlich nicht missen und natürlich müssen die Grundlagen (z.B. funktionierendes, schnelles Internet) einfach vorhanden sein.
Equipment
Als erstes widmete ich mich dem Problem des Internet-Zugangs. Ich habe mich zuerst über Antennen informiert, die sich als Repeater in ein bestehendes WLAN einklinken und ein eigenes, verstärktes WLAN anbieten. Das funktioniert auf Campingplätzen meist zuverlässig, auch während die direkte Anbindung an das WLAN schlecht bis gar nicht funktioniert hatte, hat mein Setup (ALFA Network WiFi Camp Pro 2v2) es nahezu immer geschafft, eine ordentliche Anbindung herzustellen. Egal, wie stark das WLAN-Signal auch war, leider war die Bandbreite aber oft nicht ausreichend. Diese Variante fiel also aus.
Während das Mobilfunknetz in Skandinavien gut ausgebaut ist, wollte ich mich nicht ausschließlich darauf verlassen, da ich doch gelegentlich auf Funklöcher gestoßen bin und mein Datenvolumen ebenfalls begrenzt ist. Um zwei Wochen zu arbeiten, müsste ich also zusätzliches Datenvolumen kaufen. Also kam auch diese Alternative nicht in Frage.
Schließlich habe ich mir dann Starlink, einen Satelliteninternetdienst angeschaut, der Tarif "Reise" sah vielversprechend aus. Die in Foren und im Internet kursierenden Bewertungen waren weitest gehend positiv, also habe ich mich entschieden, mir die Antenne zu bestellen und den Tarif zu testen. Nach der Lieferung habe ich die Antenne aufgebaut und zuhause circa zwei Wochen nur über die Starlink-Antenne gearbeitet. Die Bandbreite war völlig ausreichend, 150 Mbit Download / 50 Mbit Upload waren eigentlich immer verfügbar, und auch bei starkem Regen hatte ich keine erwähnenswerten Aussetzer. Der Tarif kostet mittlerweile 100,- € pro Monat und die Anschaffung der Antenne ist mit circa 450,- € auch kein Pappenstiel. Trotzdem kann ich diese Anschaffung nur empfehlen, es lohnt sich wirklich.
Dann habe ich mir noch einen mobilen Monitor besorgt (hier das Nachfolgermodell) und einen extra Tisch, da der Rest der Familie ja in Ruhe frühstücken soll, während ich arbeite. Über Kickstarter habe ich mir noch eine extra Technik-Tasche besorgt, in der ich eine Powerbank, alle möglichen Kabel, Adapter, ein Stift und ein kleines Notizbuch eingepackt habe. Damit war ich dann startklar.
Workation in Dänemark
Vor dem ersten Arbeitstag war ich etwas aufgeregt und habe Starlink daher am Abend vorher schon aufgebaut und getestet. Die Verbindung stand sehr schnell und das Internet war verfügbar, damit war ich beruhigt und konnte ins Bett gehen.
Am Tag drauf begann die eigentliche Workation. Die Verbindung stand, und vom ersten Tag an funktionierte das Arbeiten im Zelt erstaunlich gut. Nachdem sich die erste Aufregung gelegt hatte, nutze ich die kurzen Pausen zwischen zwei Meetings, um einen Kaffee am Meer zu genießen, die Füße ins Wasser zu tauchen und den Blick auf die Dünenlandschaft zu genießen. Diese nahtlose Verbindung von Arbeit und Natur machte die Workation für mich zu einem einzigartigen Erlebnis.
Mein Fazit: Mit der richtigen Investition in die richtige Technologie kann die Workation gelingen. Eine gründliche Vorbereitung ist unerlässlich, um vor Ort alles zu haben, was man braucht. Die Belohnung? Ein verlängerter Urlaub, der sich perfekt mit der Arbeit verbinden lässt. Ich plane definitiv, die kommenden Ferien erneut für eine Workation zu nutzen, um mit meiner Familie auch noch andere Länder zu erkunden.